Amalgam ( arabisch al-malgam= erweichende Salbe) ist eine Vermischung von Metallen die physikalisch eine flüssigen Agregatzustand aufweisst, obwohl sie als Festkörper (Füllung) wahrgenommen wird.
Silberamalgam enthält etwa 50% Quecksilber, ca. 35% Silber und geringere Anteile an Kupfer und Zinn: es wird nach Vermischen des flüssigen Quecksilbers mit einer Feilungsmischung der festen Metalle plastisch verarbeitet.
Die seit ca. 20 Jahren in der Zahnheilkunde üblichen Non-Gamma-2-Phasen-Silberamalgame enthalten etwas mehr Kupfer und weniger Zinn als frühere Mischungen und sind dadurch korrosionsbeständiger. Die Bestanteile Silber (Zellgift) und Quecksilber (Radikal) sind neben dem elektrolytischen Verrhalten bei vorhandensein mehrerer Metalle im Mund, die kritschen Bestandteile. Beide Elemente erzeugen in den Eiweissstrukturen Veraenderungen, gleichbedeutend mit Zellabnormitäten und Zellfunktionsstörungen. Aus zahnärztlicher Sicht lässt sich Amalgam ausgezeichnet verarbeiten, weisst eine lange Füllungshaltbarkeit auf und ist kostengünstig.
Aus der Sicht des betroffenen Patienten stellt das Amalgam jedoch ein Gefahrenpotential dar. Es gilt jedoch darauf hinzuwiesen, dass in der Weltliteratur keine Amalgamallergien bekannt sind, vielmehr handelt es sich hier um erhöhte Schwermetallexpositionen im Körper, die zu den verschiedensten Symtomen führen können.
Es steht ausser Zweifel, dass mit dem heutigen Stand der Technik in der Medizin, das Amalgam kein adequater Füllungswerkstoff mehr ist, Keramiken, Kunststoffe (bedingt) und entsprechende Edelmetalllegierungen bilden für die Füllungstherapie einen ausgezeichneten Ersatz zum Amalgam.
Die seit Jahrzehnten geführte Diskussion über die `Schädlichkeit`des Amalgams hat mittlerweile dazu geführt, das dieser zahnärztliche Werkstoff von den meisten westeuropäischen Standesverbänden für Kleinkinder und Jugendliche bzw. Frauen im gebärfähigem Alter zur Füllungsapplikation nicht mehr empfoheln wird, in Schweden sogar untersagt ist.
Amalgamapplilation Fazit: - Zellgift (Silber) - Radikale (Quecksilber) - verschiedene Metalle (Elektolyse im Körper)
Andere Einsatzgebiete Ein technisch wichtiges und in großem Maßstab hergestelltes Amalgam ist auch das Natriumamalgam, das bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse als Zwischenprodukt entsteht. Es wird mit Wasser zu Natronlauge und Quecksilber zersetzt, das im Kreislauf wieder zur Elektrolyse verwendet wird.
Da die Alkalimetalle Amalgame bilden, zum Beispiel bei der Elektrolyse von Lösungen der Alkalimetallionen mit Quecksilberelektroden, hat man auch versucht, ein Ammonium- beziehungsweise Ammoniakamalgam herzustellen (das Ammoniumion verhält sich oft den Alkalimetallionen ähnlich); Ammoniumamalgam zersetzt sich aber zu Quecksilber, Ammoniak und Wasserstoff.
Bei der Goldgewinnung wird teilweise noch Quecksilber eingesetzt. Dieses bildet mit dem Gold, das in kleinen Flittern mit Gestein vermengt vorliegt, ein zunächst flüssiges Amalgam. Um reines Gold zu erhalten, wird das Amalgam erhitzt. Dabei entstehen sehr giftige Quecksilberdämpfe.
Aluminiumamalgam wird als Reduktionsmittel verwendet. Thalliumamalgam wird wegen seines niedrigen Gefrierpunkts von -58 Grad Celsius als Thermometerflüssigkeit für Tieftemperaturthermometer verwendet.